Liebe Freunde,

HermannP

es gab auf Wikipedia einen Artikel „Hermann Ploppa“ über meine Person, ich glaube seit April dieses Jahres. Der ist jetzt ohne Benachrichtigung ganz kalt entfernt worden.
Das ist für mich nicht vollkommen überraschend. Nicht nur ich beobachte, dass seit geraumer Zeit immer ungenierter das US-amerikanische Weltbild propagiert wird, und dass gegen bestimmte Personen wie z.B. Ken Jebsen auch nicht der leiseste Anschein einer objektiven Darstellung mehr erzeugt wird. Anderes Beispiel: Naturheilkunde und pflanzliche Arzneien werden im Laufe der Zeit immer kritischer und teilweise negativ konnotiert dargestellt. Während auf der anderen Seite bei Pharma-Produkten de facto der Beipackzettel des Herstellers wiedergegeben wird. US-amerikanische Historiker, die die Alleinschuld des Deutschen Reiches am Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu relativieren wagten, werden als „Geschichtsrevisionisten“ gebrandmarkt.
Es ist das allseits beobachtbare ALDI-Prinzip: sind erst mal alle Mitbewerber platt gemacht, wird die Qualität immer schlechter und der Preis ist nur noch schwer als Discounter-kompatibel anzusprechen. Wikipedia hat mittlerweile alle anderen Lexika platt gemacht und verbreitet jetzt ungeniert die anglo-amerikanische Weltsicht als Monopolist. So entnimmt man der Seite über die Bombardierungen von Dresden im Jahre 1945, dass nach neuesten Erkenntnissen dort keine Phosphorbomben geworfen worden seien, was von noch lebenden Zeitzeugen mit Befremden und Erstaunen zur Kenntnis genommen wird. Da sind offensichtlich die plastischen Erzählungen von Viktor Klemperer in seinen Tagebüchern über das Inferno von Dresden wohl nur Makulatur…

Nun habe ich in meinem Buch „Die Macher hinter den Kulissen“ auch offengelegt, dass Wikipedia-Begründer Jimmy Wales ein Schüler der marktradikalen Ashoka-Organisation ist, welcher auch der bengalische Minikredit-Erfinder Yunus entstammt. Vielleicht passt das nicht ins Bild?

Wikipedia als neues Wahrheitsministerium im Sinne von George Orwells dystopischen Roman „1984“? Wehret den Anfängen!

Hermann Ploppa, Marburg, am 10.September 2015

Hier der zensierte Wikipedia-Artikel:

Hermann Ploppa (* 25. August 1953 in Flensburg <http://de.wikipedia.org/wiki/Flensburg&gt;) ist ein deutscher Publizist und Autor zweier Bücher zu Politik und Zeitgeschichte, sowie eines humoristischen, autobiographisch geprägten Romans. Er hat zahlreiche Artikel über die Außenpolitik der USA <http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten&gt; und über transatlantische Eliten veröffentlicht.

Hitlers Amerikanische Lehrer
In seinem im November 2008 erschienenen Buch „Hitlers amerikanische Lehrer – Die Eliten der USA als Geburtshelfer des Nationalsozialismus“ legt Ploppa dar, dass wesentliche Bestandteile der nationalsozialistischen <http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus&gt; Ideologie ihren Ursprung in Grundauffassungen der Eliten der USA haben, wie sie am Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts weit verbreitet waren. Dazu gehöre die Überzeugung, aufgrund biologischer Überlegenheit an die Spitze der US-Gesellschaft gelangt zu sein. Der in England und in den USA damals weit verbreitete Sozialdarwinismus <http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus&gt; habe sich somit auch in eugenischen <http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik&gt; Auffassungen niedergeschlagen. In den einzelnen Bundesstaaten der USA regelten Gesetze, dass „minderwertige“ (inferior) Menschen weder heiraten noch Kinder bekommen durften. Kastrationen, Sterilisationen oder lebenslange Internierung wurden in den USA gesetzlich geregelt. Die Eugenik, also die biologische „Zuchtwahl“ zur Verbesserung der genetischen Qualität der Bevölkerung, erlebte in den USA in den 1920er Jahren durch die massive Förderung so genannter philanthropischer Stiftungen wie der Rockefeller Foundation <http://de.wikipedia.org/wiki/Rockefeller-Stiftung&gt; oder der Carnegie Institution for Science <http://de.wikipedia.org/wiki/Carnegie_Institution_for_Science&gt; ihren Höhepunkt. Ploppa stützt sich in seiner Beweisführung u.a. auf eine archivbasierte Studie des amerikanischen Autors Edwin Black <http://en.wikipedia.org/wiki/Edwin_Black&gt;.
Zum anderen stellt Ploppa drei US-amerikanische Autoren vor, die Hitlers Denkmuster in dessen programmatischem Buch „Mein Kampf“ <http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Kampf&gt; wesentlich geprägt hätten: neben dem bekanntesten Beispiel Henry Ford <http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford&gt; sind dies Madison Grant <http://de.wikipedia.org/wiki/Madison_Grant&gt; und Lothrop Stoddard <http://de.wikipedia.org/wiki/Lothrop_Stoddard&gt;.
Henry Fords Einfluss auf Hitler ist in Deutschland nicht mehr ganz unbekannt. Fords Aufsatzsammlung „Der Internationale Jude“ <http://de.wikipedia.org/wiki/Der_internationale_Jude&gt; hat Hitlers Auffassung von Antisemitismus <http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_%28bis_1945%29&gt; entscheidend geprägt. Weniger bekannt ist der Einfluss der Autoren Madison Grant und Lothrop Stoddard auf Hitler. Sowohl Grant wie auch Stoddard haben das Denken der US-Eliten durch ihre Bestseller wesentlich geprägt. Ploppa zeigt, wie einzelne Ideologeme der beiden US-Autoren sich in Hitlers „Mein Kampf“ wiederfinden.

Die Macher hinter den Kulissen
In diesem Buch vertritt Ploppa die These, dass elitäre Netzwerke abseits der demokratisch legitimierten Öffentlichkeit die Politik westlicher Demokratien entscheidend beeinflussen. Durch Organisationen wie Atlantik-Brücke <http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke&gt; , Council on Foreign Relations <http://de.wikipedia.org/wiki/Council_on_Foreign_Relations&gt;, Bilderberg-Konferenz <http://de.wikipedia.org/wiki/Bilderberg-Konferenz&gt;, Trilateraler Kommission <http://de.wikipedia.org/wiki/Trilaterale_Kommission&gt; und Denkfabriken <http://de.wikipedia.org/wiki/Denkfabrik&gt; wie Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik <http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Ausw%C3%A4rtige_Politik&gt; oder die Stiftung Wissenschaft und Politik <http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Wissenschaft_und_Politik&gt; setze eine kleine gesellschaftliche Gruppe am Mehrheitswillen der Bevölkerung vorbei ihre Agenda durch. Dieses Modell der sog. Governance <http://de.wikipedia.org/wiki/Governance&gt; sei schon lange in Großbritannien <http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigtes_K%C3%B6nigreich&gt; und den USA vorherrschend – nun werde es zunehmend auch in kontinentaleuropäischen Ländern wie z.B. Deutschland in aller Stille eingeführt. Damit einher gehe ein Bedeutungsverlust des Nationalstaates, der nur noch einer von mehreren Spielern neben den multinationalen Konzernen und Banken auf der einen, und Nichtregierungsorganisationen auf der anderen Seite sei. Ploppa beruft sich auf Zbigniew Brzezinski <http://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski&gt;, der in seinem Buch „Die Einzige Weltmacht“ <http://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft&gt; den transatlantischen Netz- und Bündnissystemen die Aufgabe zuweist, nach dem eventuellen Niedergang der USA als globaler Hegemonialmacht das „Betriebssystem US-Finanzkapitalismus“ weiterzuführen.
In diesen Zusammenhang ordnet Ploppa auch die Bestrebungen nach einer transatlantischen Freihandelszone TTIP <http://de.wikipedia.org/wiki/Transatlantisches_Freihandelsabkommen&gt; ein.

Bakterienstraße 51
2010 veröffentlichte Ploppa seinen satirischen <http://de.wikipedia.org/wiki/Satire&gt; Roman <http://de.wikipedia.org/wiki/Roman&gt; „Bakterienstraße 51 – Ein vergnüglicher Anekdotenreigen“. Darin beschreibt er in 13 Anekdoten <http://de.wikipedia.org/wiki/Anekdote&gt; seine Kindheit im Flensburg der frühen Sechziger Jahre. In ihrer Dramaturgie <http://de.wikipedia.org/wiki/Dramaturgie&gt; orientieren sich die Anekdoten an Episoden von TV-Familienserien <http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehserie&gt; jener Zeit.

Werke

• Hermann Ploppa: Hitlers amerikanische Lehrer – Die Eliten der USA als Geburtshelfer des Nationalsozialismus, Liepsen Verlag Sterup <http://de.wikipedia.org/wiki/Sterup&gt;, 2008, ISBN 978-3-9812703-0-3
• Hermann Ploppa: Bakterienstraße 51 – Ein vergnüglicher Anekdotenreigen, Liepsen Verlag Sterup, 2010, ISBN 978-3-9812703-1-0
• Hermann Ploppa: Die Macher hinter den Kulissen – Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern, Nomen Verlag 2014, 978-3-939816-22-5

Über Hermann Ploppa

https://www.jungewelt.de/2015/02-16/002.php Dieter Boris: „Informelle Zirkel – Wer verhandelt da mit wem über was?“ Junge Welt, 16.2.2015
http://www.socialnet.de/rezensionen/17446.php Rezension von Frank Überall in SocialNet
http://www.sopos.org/aufsaetze/54f4242c1fd79/1.phtml „Transatlantische Netzwerke“ von Wolfgang Bittner in Ossietzky, 5/2015
http://www.nachdenkseiten.de/?p=25285 Jens Wernicke: „Demokratie im Visier“, Nachdenkseiten 5.3.2015