Viel Papperlapapp um Panama-Papiere?

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Quelle: Leon Petrosyan

Der Spieß wird umgedreht: die Finanzeliten und ihre transatlantischen Netzwerke enthüllen, um noch mehr zu verhüllen. Schuld sind immer die anderen …

Panama-Papers: große Aufregung, ein Wirbel von Vermutungen und Verdächtigungen – dabei wird es vermutlich Jahre dauern, bis das Konvolut wirklich seriös ausgewertet ist – gesetzt der Fall, es besteht ein ehrliches Interesse an einer solchen seriösen Auswertung. Schaut man auf die marktschreierische Seite „panama papers“ der Süddeutschen Zeitung
dann erkennt man eine seltsame proamerikanische Gewichtung in der optischen Ausgestaltung mit den Gesichtern der angeblichen Protagonisten. Ich meine jedenfalls in diesem Schauer-Bestiarium den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Zentralfigur zu erblicken, um den sich, zumindest optisch, alles dreht. Er hat seine Arme verschränkt. In der Körpersprache eine eher dubiose, mafiose Geste, oder? Dann sehe ich links hinter ihm Herrn Assad. Und rechts, der mit dem Stoppelbart – wer soll das sein? Ahmadinedschad? Der kommt aber im Textteil gar nicht vor. Vorne schließlich, nachdenklich, der Laufbursche der USA, der ukrainische Präsident Poroschenko, Putin hat einen engen Freund, der hat bei der panamaischen Firma viel Geld gebunkert. Und Assad? Sein Vetter kommt auch in den Papers vor. Keine Frage: die marktradikale Weltrevolution und -verwüstung hat überall kriminelle Seilschaften gefördert und die integren Leute weggebombt und -geschossen. Jetzt sind alle Großnasen sieser Welt jederzeit käuflich und erpressbar. Auf dem Gemälde der SZ findet sich seltsamerweise nicht David Cameron, obwohl der durch seinen Vater und dessen Verstrickung genauso tief verwickelt ist. Und, peinlich, der neue argentinische Präsident und US-Laufbursche, ist das der da ganz links? Was ist mit der Bush Sippe, den Clintons?

Die Kriegspropaganda geht in eine neue aggressive Phase: ein Propagandaschinken aus US-Fertigung versucht das Leid der Menschen in der Dritten Welt indirekt Putin zuzuschieben. Anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen, werden hier in unübertrefflich einseitiger Manier alle Faktoren ausgeblendet, die auf die USA, Großbritannien, Frankreich oder Deutschland zurückzuführen sind:
Es sieht so aus, als wenn man jetzt der demokratischen Öffentlichkeit eine ihrer letzten Mittel, nämlich das Veröffentlichen von Whistleblowing, pervertieren und umdrehen will. Schlau Schlau …

Putin_merkel
Na, welche Milliardenbeträge werden hier denn gerade verschoben?